Beschluss: beschlossen

Anhand der dem Sitzungsprotokoll beiliegenden Stellungnahme des zuständigen Kreisbrandmeisters Roland Brütting wird ersichtlich, dass u. a. zur Gewährleistung des Brandschutzes im Gemeindeteil Dürrbrunn die Anschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges (TSF) empfohlen wird.

 

Aktuell hat die FFW Dürrbrunn nur einen Tragkraftspritzenanhänger, der bereits 53 Jahre alt ist. Im Jahr 2012 wurde für die FFW Dürrbrunn eine neue Tragkraftspritze angeschafft (Kosten: 11.566,80 €).

Der Vorsitzende erklärt, dass er die Anschaffung des Tragkraftspritzenfahrzeugs (TSF) befürwortet.

 

Er berichtet, dass er selbst bei der letzten Leistungsprüfung im Jahre 2015 vor Ort war, bei der der Kreisbrandinspektor auf die Unfallgefahren für die Feuerwehrleute durch die völlig veraltete Technik des aktuellen Anhängers hingewiesen hat. Vor allem die Klappen und Handgriffe am Fahrzeug sind im bedenklichen Zustand. Bereits damals hatte auch der Kommandant Bedenken geäußert, dass in Zukunft kein geeignetes Zugfahrzeug mehr zur Verfügung stehen wird (vor allem zur Winterzeit) und er somit nicht mehr die dauerhafte Einsatzbereitschaft herstellen kann.

 

Der zu diesem Tagesordnungspunkt geladene zuständige Kommandant der FFW Dürrbrunn, Matthias Dorsch erhält vom Vorsitzenden das Wort. Er erläutert die Situation aus seiner Sicht. Er berichtet, dass die 26 aktiven Feuerwehrleute der FFW Dürrbrunn bei Einsätzen auf Grund des fehlenden Fahrzeugs auch immer wieder private Pkw's einsetzen müssen, um Materialen und Werkzeug zum Einsatzort zu transportieren. Mit einem TSF würde diese Praxis der Vergangenheit angehören. Auch würde ein Fahrzeug nach dem neusten Stand der Technik die Motivation der Truppe steigern und gleichzeitig ein Argument für die Nachwuchsgewinnung bieten. Zum Abschluss erklärt er, dass sich bei einer etwaigen Anschaffung eines TSF der Feuerwehrverein Dürrbrunn für Teile der technischen Ausstattung des Fahrzeuges mit einem Betrag von bis zu 5.000,00 € beteiligen würde.

 

Er stellt sich im Anschluss an seine Ausführungen den Fragen der Gemeinderäte. Ihm zur Seite stehen hierbei der anwesende KBM Roland Brütting und der anwesende KBI Wolfgang Wunner, die ihre Expertise ebenfalls mit einbringen.

 

GR Uwe Knoll erkundigt sich zunächst nach der tatsächlichen Zahl der Aktiven. Kommandant Matthias Dorsch erklärt, dass die erwähnten 26 Aktiven auch der tatsächlichen Zahl entsprechen. Hierzu erklärt KBM Roland Brütting, dass diese Personalstärke an der Grenze der Mindeststärke liegt und es sicher eine schwierige Aufgabe wird, den Personalbestand so zu halten oder zu verbessern. Eine gute Ausstattung ist hierzu unabdingbar.

 

3. Bürgermeister Ewald Rascher führt die jüngsten Einsätze der FFW Dürrbrunn auf. Er verweist auf den Einsatz von Privatfahzeugen und berichtet über die veraltete Ausstattung der Feuerwehr. Bei den Einsätzen ist sehr viel private Initiative der Feuerwehrleute gefragt. Nach längeren Diskussionen, die er bereits mit Feuerwehrleuten geführt hatte, ist er im Laufe der Zeit von einem Skeptiker zu einem Befürworter einer möglichen Anschaffung geworden.

 

GR Uwe Knoll merkt an, dass diese Anschaffung in keinem der vorjährigen Bedarfspläne der FFW Dürrbrunn aufgeführt war. Ihn hat dieser Antrag überrascht. Es war kaum Zeit sich darauf vorzubereiten. Auch die Finanzierung im Hinblick auf die Rücklagen ist aus seiner Sicht nicht klar, da auch andere bereits beschlossene Maßnahmen mit diesen Rücklagen gedeckt werden müssen, deshalb sollte man sich Gedanken darüber machen, ob diese Anschaffung in diesem oder vielleicht auch erst in folgenden Haushaltsjahren getätigt werden sollte. Die grundsätzliche Notwendigkeit der Anschaffung stellt er aber nicht in Frage.

 

GR Ernst König befragt KBM Roland Brütting, wie es zum einen um das grundsätzliche Einsatzgeschehen und die Häufigkeit bei der FFW Dürrbrunn bestellt ist und zum anderen, ob auch die Anschaffung eines Gebraucht- oder Kleinfahrzeugs auf PKW-Basis eine Alternative zur Neuanschaffung darstellen würde.

Der KBM erklärt daraufhin, dass die Einsatzhäufigkeit nicht von der Ausstattung abhängig gemacht werden sollte. Eine Prognose über zukünftige Einsätze könne ohnehin nicht gegeben werden. Er zieht hier den Vergleich mit dem Winterdienst, der ebenfalls bereitgehalten werden müsse, auch wenn es im Winter nur wenig oder überhaupt nicht schneit. Auch wenn die FFW Dürrbrunn mit der Nachbarfeuerwehr in Unterleinleiter einen größeren Partner zur Seite hat, der schnell unterstützen kann, hat sie bei Einsätzen vor Ort dennoch einen Vorsprung von mindestens 5 Minuten. Während dieser Zeit kann die Lage erkundet und erste Sicherungmaßnahmen eingeleitet werden. Dieser Vorsprung kann im Bedarfsfall entscheidend sein.

Bezüglich eines Klein- oder Gebrauchtfahrzeugs erklärt der KBM, dass ein Kleinfahrzeug nicht für den Transport der bereits vohandenen Tragkraftspritze geeignet ist. Auch das benötigte Equipment passt nicht in ein Kleinfahrzeug. Diese Kleinfahrzeuge werden in Bayern nicht eingesetzt. Der Markt für Gebrauchtfahrzeuge ist sehr beschränkt. TSFs werden meist komplett verbraucht. Sollte überhaupt ein passendes Gebrauchtfahrzeug gefunden werden, ist dies nicht zuschussfähig und auch die Nutzungsdauer ist in der Regel geringer. Somit müsste höchstwahrscheinlich auch wieder früher über eine Ersatzanschaffung debattiert werden.

 

GR Josef Geck stimmt diesen Ausführungen zu und spricht sich für die Anschaffung eines Neufahrzeuges aus.

 

GR Thomas Preller betont, dass das Fahrzeug nicht nur bei Einsätzen wichtig ist, sondern auch für die Übungen gebraucht wird. Eine solche Grundausstattung vorzuhalten ist elementar, die mögliche Einsatzanzahl sollte hierbei keine Rolle spielen.

 

GR Reinhold Geck gibt zu bedenken, dass ein neues Fahrzeug für die FFW Dürrburnn bei Einsätzen in Unterleinleiter auch dem Ort und den Bürgern von Unterleinleiter zu Gute kommt.

 

Abschließend erklärt KBI Wolfgang Wunner nochmals die Notwendigkeit der Anschaffung. Der Vorschlag wurde ebenfalls mit KBR Oliver Flake abgestimmt, dessen Stellungnahme für die Zuschussgewährung wichtig ist. Der KBR unterstützt das Vorhaben.

 

Der Gemeinderat lobt vor der Abstimmung nochmals den Vorschlag, dass der Feuerwehrverein Dürrbrunn sich für die Ausstattung des Fahrzeugs mit einem Betrag von bis zu 5.000,00 € selbst beteiligen will. Dieses Engagement ist anerkenneswert.

 

Finanzierung:

Auf Nachfrage der Verwaltung bei der Regierung von Oberfranken wurde mitgeteilt, dass die Beschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges ca. brutto 80.000,00 € beträgt. Diese Zahl ist belastbar, wie der Vorsitzende betont, der sich mehrfach informiert hat.


Die aktuelle Fördersumme beläuft sich auf 24.200,00 €. Somit beträgt der Gemeindeanteil ca. 56.000,00 €.

Sollte eine Sammelbestellung möglich sein, wäre eine zusätzliche Förderung von 2.300,00 € möglich.

 

Auf Grund der Auftragssumme ist gemäß der VOL eine beschränkte Ausschreibung ausreichend.

 

Nach Auskunft des Kämmerers Wolfgang Krippel ist die Finanzierung auf Grund der vorhanden Rücklagen (vorläufiger Stand zum 31.12.2015: 430.000,00 €) sichergestellt. 

 

Beschluss:

Der Gemeinderat beschließt die Anschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges für die FFW Dürrbrunn. Auf eine mögliche Sammelbestellung soll verzichtet werden.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, die entsprechenden Antragsunterlagen bei der Regierung von Oberfranken einzureichen.

Die Verwaltung wird beauftragt, die entsprechenden Haushaltsmittel im Haushaltsplan 2016 bzw. Finanzplan 2017 mit Verpflichtungsermächtigung einzustellen.


Abstimmungsergebnis: 12 : 1